Naturnaher Ausbau der Anger - Abschnitt I
Sanierungsmaßnahmen in Angermund
Gewässer KM 4,232 bis 8,375
Baubeginn | Februar 2024 |
Geplante Fertigstellung | August 2025 |
Investitionssumme | 7,7 Mio € |
Förderung | Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein- Westfalen |
Ziel der Maßnahme
Die Anger wurde auch in diesem Gewässerabschnitt in der Vergangenheit begradigt und naturfern ausgebaut. Ziel ist es, die Anger auf einer Länge von rund vier Kilometern naturnah auszubauen.
Kurzbeschreibung der Maßnahme
Der Bergisch-Rheinische Wasserverband führt ab Februar 2024 an der Anger Gewässerbaumaßnahmen durch.
Die Maßnahmen werden räumlich in sechs Teilabschnitte aufgeteilt, siehe Nummerierung im Lageplan.
Dafür wird das Gewässerbett der Anger in den Teilabschnitten 1, 3, 5 und 6 streckenweise verlegt und das alte Bachbett verfüllt oder es wird das bestehende Gewässerprofil aufgeweitet.
In den Teilabschnitten 2 und 4 bleibt die Gewässertrasse bestehen und zur Strukturverbesserung wird Totholz eingebaut. Die Gewässerböschungen der Anger werden abschnittsweise abgeflacht und die Gewässersohle nach Erfordernis abgedichtet. An die aufgeweitete Gewässersohle schließt sich eine etwas höher liegende Sekundäraue an, die bei entsprechend höheren Wasserständen überströmt wird. Durch die temporär vom Gewässerabfluss genutzten Ersatzauen wird dem Gewässer mehr Raum für eine eigendynamische Entwicklung gegeben. Hier werden auch Totholz und Wurzelstöcke zur Anreicherung der Strukturvielfalt eingebaut.
Im Bereich des Teilabschnittes 6 (Haus Bilkrath) wird eine vorhandene Brücke durch einen neuen Durchlass ersetzt. Die Brücke Heltorfer Schlossallee verbleibt unverändert. Durch die starke Sedimentfracht im Gewässer entstehen Anlandungen auf der Gewässersohle, die sich hydraulisch nachteilig auswirken. Daher ist es erforderlich, unterhalb der Eisenbahnlinie, einen Sandfang anzulegen, um hier gezielt Sediment aufzufangen und entnehmen zu können.
Lageplan
Das gesamte Fließgewässer Anger
Ausbau und Ziele
Die Anger ist ein Fließgewässer mit Ursprung in Wülfrath, das nach rd. 36 Kilometern Fließstrecke in Duisburg-Huckingen von rechts dem Rhein zufließt. In Ratingen wechselt die Anger von der steileren Topografie des Bergischen in die Rheinniederung und verläuft dort bis zu ihrer Mündung in den Rhein flacher.
Die Anger ist ein berichtspflichtiges Gewässer gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie. Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist der gute ökologische Zustand des Gewässers. Indikatoren für ein Gewässer dieser Güte sind u. a. Fische, Pflanzen, Kleinstlebewesen und Kieselalgen.
Die Umsetzung der Gewässerausbaumaßnahmen an der Anger hat somit das ökologische Ziel der Verbesserung der Gewässerentwicklung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die strukturellen Beeinträchtigungen wie z. B. der monotone, geradlinige Verlauf werden beseitigt und die ökologische Verbesserung der Strukturvielfalt durch die Anlage von Sekundärauen mit Totholzeinbau hergestellt.
Als gleichrangiges Ziel wird aus wasserwirtschaftlicher und hydraulischer Sicht die Nutzung der Sekundäraue als natürliches Überschwemmungs- und Retentionsgebiet umgesetzt. Konkret wird durch die Verbreiterung des Gewässerprofils der Wasserspiegel zwischen den Ausbauabschnitten I und II abgesenkt. Damit wird der Hochwasserschutz für Angermund verbessert.