Rückbau des Faulbehälters nach dem Kollaps
Mit dem Rückbau des am 17. Januar auf dem Klärwerk Ohligs teilweise kollabierten Faulbehälters wurde 4 Wochen nach der Havarie begonnen. Um den insgesamt 8,50 Meter hohen Faulturm Stück für Stück von oben rückbauen zu können, musste erst der Faulschlamm entfernt werden, der sich noch im unteren Teil des Behälters (Bodenkegel) befand. Diese ca. 500 Kubikmeter Faulschlamm wurden bereits abgepumpt, auf dem Klärwerk entwässert und ordnungsgemäß entsorgt. Nachdem das im Faulturm hängende Rührwerk, welches im Normalbetrieb die Umwälzung des Faulschlamms vornimmt, mit Hilfe eines Krans aus dem Behälter herausgehoben war, erfolgte die Bergung der Verbindungsbrücke zwischen dem intakten voll funktionstüchtigen Faulbehälter und dem havarierten Faulturm.
Erste Demontagearbeiten am Faulturm
In den nächsten Wochen folgt dann der Abbruch des Betonbauwerks mit einem Spezialbagger von der Spitze des Behälters aus Stück für Stück zur Sohle. Da die Abbrucharbeiten vorsichtig erfolgen müssen, damit keine benachbarten Bauwerke des Klärwerks durch fallende Trümmer gefährdet werden, kann zur Dauer der Abbrucharbeiten noch keine genaue Angabe gemacht werden. Der zum Einsatz kommende spezielle Abbruchbagger wird in den nächsten Tagen auf einem Tieflader als Schwertransport zum Klärwerk gebracht. Üblicherweise findet die Anfahrt des Schwertransports in den Nachtstunden statt. Für die Durchfahrt des überbreiten Schwertransports muss auf der Grenzstraße noch einmal kurzfristig ein Halteverbot eingerichtet werden. Der BRW bittet die Anwohner um Verständnis für die Unannehmlichkeiten, die sich leider nicht gänzlich vermeiden lassen.
Der Kollaps und seine Ursache
Der Faulturm ist am 17.1. teilweise kollabiert und hat zum schwallartigen Austritt des Faulschlamms auf das Klärwerksgelände geführt. Glücklicherweise kam es nicht zur Gefährdung des Klärwerkpersonals.
Direkt nach dem Unfall wurde der Faulturm von unabhängigen Gutachtern untersucht. Die Begutachtung ist abgeschlossen und hat als Ursache den Kollaps durch Korrosion von innerhalb der zylinderförmigen Betonwand verbauten vorgespannten Bewehrungsstählen festgestellt. Die Bauweise des Faulbehälters entspricht den zum Zeitpunkt seiner Errichtung geltenden Regeln und Normen.
Keine stärkere Schadstoffbelastung durch den Zwischenfall
Etliche Fische sind, nachdem eine kleinere Teilmenge des Klärschlammes über das Klärwerksgelände in das nahe Gewässer Itter eingetragen wurde, an Sauerstoffmangel verendet.
Direkt nach dem Unglücksfall und am Folgetag wurden Beprobungen der Itter vom Klärwerk Ohligs in Solingen bis zur Mündung in Düsseldorf durch die Aufsichtsbehörde vorgenommen.
Diese haben ergeben, dass keine stärkere Schadstoffbelastung durch den Zwischenfall am 17.1. vorliegt. Die Proben zeigen keine erhöhten Werte in den organischen Parametern, den Verschmutzungsindikatoren, in den Schwermetallgehalten etc. verglichen mit dem Zustand vor der Havarie auf.